8. November 2021

[Rezension] Playlist von Sebastian Fitzek

Werbung | Rezensionsexemplar

Musik ist ihr Leben. 15 Songs entscheiden, wie lange es noch dauert

Vor einem Monat verschwand die 15-jährige Feline Jagow spurlos auf dem Weg zur Schule. Von ihrer Mutter beauftragt, stößt Privatermittler Alexander Zorbach auf einen Musikdienst im Internet, über den Feline immer ihre Lieblingssongs hörte. Das Erstaunliche: Vor wenigen Tagen wurde die Playlist verändert. Sendet Feline mit der Auswahl der Songs einen versteckten Hinweis, wohin sie verschleppt wurde und wie sie gerettet werden kann? Fieberhaft versucht Zorbach das Rätsel der Playlist zu entschlüsseln. Ahnungslos, dass ihn die Suche nach Feline und die Lösung des Rätsels der Playlist in einen grauenhaften Albtraum stürzen wird. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem die Überlebenschancen aller Beteiligten gegen Null gehen ...

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Exakt um 18 Uhr 42, drei Wochen, zwei Tage und neun Stunden nachdem seine Tochter spurlos auf ihrem Schulweg verschwunden war, klingelte es zweimal an der Haustür, und Thomas Jagow musste erfahren, dass das menschliche Grauen keine Belastungsgrenze kennt." - Seite 9

Nachdem mich Sebastian Fitzek in der Vergangenheit schon öfter mit seinen Psychothrillern begeistern konnte, war ich unglaublich gespannt auf "Playlist", sein neustes Werk. Die Idee, das Buch mit extra dafür komponierten Liedern zu kombinieren und sie in die Handlung einzubauen, fand ich richtig spannend und echt cool, auch wenn die Musik nicht wirklich meinen persönlichen Geschmack trifft.

Bevor ich mit dem Buch begonnen habe, habe ich einige negative Stimmen gelesen, was meine Vorfreude ein wenig gedämpft und die Erwartungen runtergeschraubt hat - das war, glaube ich, auch gut, denn sonst hätte mir das Buch vermutlich nicht so gut gefallen..

Ehe ich euch jetzt etwas mehr darüber erzähle, wie mir "Playlist" gefiel, gibt es einen Punkt, den ich nicht gut finde. Obwohl "Playlist" als Einzelband lesbar ist, setzt das Buch mehr oder weniger die "Augensammler"-Reihe fort, und wenn man diese nicht kennt, wird man massiv gespoilert. Im Prinzip ist es also schon fast wie ein dritter Band der Reihe, was so aber nicht klar kommuniziert wurde - zumindest habe ich nichts in diese Richtung gefunden und ich habe mir extra noch einmal die Beschreibung vom Verlag angesehen. Das einzige, was dabei steht, ist, dass Figuren aus diesen beiden Büchern wieder auftauchen, das wars. Falls ich ihr also sowohl die "Augensammler"-Bücher als auch "Playlist" lesen wollt, greift lieber erst zum "Augensammler"!

Auf dem Weg zur Schule verschwindet die 15-jährige Feline Jagow spurlos. Nachdem es auch nach Wochen kein Lebenszeichen gibt, beauftragt ihre Mutter den Privatermittler Alexander Zorbach nach ihr zu suchen. Dieser bittet die blinde Alina Gregoriev, die mit ihm eigentlich nichts mehr zu tun haben wollte, um Hilfe, da sie Feline kennt. Gemeinsam stoßen sie auf einen Musikdienst im Internet, über den Feline heimlich Musik gehört hat. Vor wenigen Tagen erst wurde ihre Playlist geändert! Ist es bloß ein Zufall oder versucht Feline ihnen über diese Playlist eine Nachricht zu senden?

Die ersten rund 150 Seiten haben sich für mich persönlich absolut nicht nach Thriller angefühlt, nach Psychothriller schon gar nicht. Trotzdem war ich echt neugierig, ob Feline lebend gefunden wird und was es mit dem Rätsel um ihre Playlist auf sich hat. Nach diesen ersten Seiten wurde es dann endlich packender und spätestens in der zweiten Hälfte ließ mich das Buch nicht mehr los, sodass ich erschrocken feststellen musste, dass es bereits kurz vor 3 in der Nacht war, als ich die letzten Seiten gelesen habe - es hat sich überhaupt nicht so angefühlt, als hätte ich so lange gelesen!

An sich ist die Handlung wirklich spannend, nicht vorhersehbar und immer wieder wird man auf eine falsche Fährte gelockt. Sebastian Fitzek hat es wirklich drauf, Kapitel so enden zu lassen, dass man gar nicht anders kann als weiter zu lesen. Trotzdem hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, einen PSYCHOThriller zu lesen, mir fehlte einfach der letzte Kick. Thriller? Ja. Guter Thriller? Für mich ebenfalls ja. Psychothriller jedoch ein klares nein, und ich fand das Buch lange nicht so packen und heftig wie andere Bücher, die ich von ihm gelesen habe. Ich kann mir vorstellen, dass das vielleicht auch ein wenig damit zusammenhängt, dass mir das Vorwissen aus den "Augensammler"-Büchern fehlt.

Auch der Bezug zu den Figuren fehlte mir leider ein wenig. Weder zu Feline noch zu ihrer Mutter, Alina oder Alexander Zorbach konnte ich eine Bindung aufbauen. Sie waren zwar nicht unglaubwürdig, hätten aber in meinen Augen mehr Lebendigkeit vertragen können.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was wunderbar zur Geschichte passte. Sebastian Fitzeks Schreibstil las sich gewohnt angenehm und rasend schnell.

Insgesamt gefiel mir "Playlist" zwar gut, doch diesmal konnte mich Sebastian Fitzek leider nicht so sehr begeistern.

Allerliebste Grüße,
Vanessa ♥

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