11. Mai 2021

[Rezension] Die stillen Gefährten von Laura Purcell

Einige Türen sind aus einem bestimmten Grund verschlossen ...
England, 1866: Als Elsie den reichen Erben Rupert Bainbridge heiratet, glaubt sie, nun ein Leben im Luxus vor sich zu haben. Doch nur wenige Wochen nach ihrer Hochzeit ist sie bereits verwitwet. Und dazu schwanger.
Elsie bezieht das alte Landgut ihres verstorbenen Mannes. Da ihre neuen Diener ihr gegenüber äußerst reserviert sind, hat Elsie nur die ungeschickte Cousine ihres Mannes zur Gesellschaft.
Zumindest glaubt sie das. Doch in ihrem neuen Zuhause existiert ein verschlossener Raum. Als sich dessen Tür für sie öffnet, findet sie ein 200 Jahre altes Tagebuch und eine beunruhigende, lebensgroße Holzfigur – eine stille Gefährtin ...

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Der neue Arzt war für sie eine Überraschung. Nicht dass sein Eintreffen ungewöhnlich gewesen wäre - Ärzte kamen und gingen oft genug. Aber dieser hier war jung." - Seite 7

Vor ein paar Wochen begegnete mir "Die stillen Gefährten" gefühlt an jeder Ecke. Optisch hat mich das Buch sehr angesprochen, ich liebe den goldenen Buchschnitt, wodurch ich neugierig auf die Geschichte wurde. Diese entsprach zwar nicht meinem üblichen Beuteschema bei Büchern, klang aber richtig spannend, wodurch es direkt auf meine Wunschliste und kurz darauf in meinem Regal gelandet ist.

Wenig später habe ich dann spontan zum Buch gegriffen. Der Einstieg fiel mir ehrlich gesagt nicht leicht, ich weiß nicht einmal so genau, warum.

Der Schreibstil las sich angenehm. Laura Purcell erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu verschiedenen Zeiten, was wunderbar zur Story passte und mir sehr gefiel.

Kurz nach der Hochzeit ist Elsie bereits verwitwet und noch dazu schwanger. Gemeinsam mit der Cousine ihres Mannes reist sie zu "The Bridge", dem Landgut ihres verstorbenen Mannes, wo die Beisetzung stattfinden soll und sie eine Weile leben wird. Die Diener und auch die Dorfbewohner sind zurückhaltend und als sie dann eine verschlossene Kammer im Haus findet, entdeckt sie ein altes Tagebuch und eine lebensgroße Holzfigur, die merkwürdig lebendig wirkt..

Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, was ich über das Buch schreiben/denken soll. Der Anfang der Geschichte war schleppend und ich war stellenweise kurz davor, es abzubrechen. Nach etwa der Hälfte wurde es dann aber glücklicherweise spannender und interessanter - zwar nie so sehr, dass es mich gestört hätte, das Buch zur Seite zu legen, aber so, dass ich es zumindest nicht mehr abbrechen wollte. Das blieb auch bis zum Ende so, richtig packen konnte es mich leider nie.
Ich glaube, ich habe einfach etwas anderes erwartet. Unter der Bezeichnung "Geistergeschichte" hatte ich mir wohl etwas deutlich gruseligeres mit deutlich präsenteren Geistern vorgestellt. Versteht mich nicht falsch, es war jetzt nicht so, als wäre nichts mysteriöses, geisterhaftes passiert.. ich persönlich hätte mir da aber einfach mehr gewünscht, eine gruseligere Atmosphäre, Herzklopfen, Schauer.. 

Auch mit den Charakteren wurde ich leider so gar nicht warm. Keiner konnte mich so wirklich packen, keiner hat mich 100% überzeugt - unglaubwürdig gehandelt haben sie zwar nicht, aber sie blieben mir einfach zu fern und wirkten ein wenig farblos.

"Die stillen Gefährten" und ich.. das war wohl leider nicht das Wahre. Die Optik des Buches ist genau meins, der Schreibstil las sich gut, die Story und Charaktere waren für mich aber einfach nur okay - ich hatte mehr erwartet.

Vanessa ♥

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