7. Februar 2022

[Rezension] Der Herzgräber von Jen Williams

Werbung | Rezensionsexemplar

Er reißt ihnen das Herz heraus. Er vergräbt es im Wald. Dann pflanzt er Blumen.
Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers. Der erste Thriller der preisgekrönten englischen Autorin Jen Williams.

Als Heather Evans den Nachlass ihrer Mutter ordnet, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Stapelweise findet sie Briefe eines verurteilten Serienkillers. Michael Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis.
Doch jetzt ist wieder eine junge Frau getötet worden. Man findet sie in einem ausgehöhlten Baumstumpf. Und dort, wo eigentlich ihr Herz schlagen sollte, stecken Blumen. Genauso hatte es seinerzeit Reave zelebriert.
Als eine zweite Frauenleiche gefunden wird, entschließen sich Heather und Detective Ben Parker zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben.

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Licht fiel durch die geöffnete Tür auf das Gesicht des Jungen, und zum ersten Mal wandte er sich nicht davon ab. Seine Arme und Beine waren zu schwer, das Band um seinen Hals zu eng, zu fest. Und es war ja auch nicht so, dass ihn das Abwenden früher auch nur einmal gerettet hätte." - 1%

"Der Herzgräber" klang nach einem richtig spannenden Thriller genau nach meinem Geschmack. Als ich die Chance dazu hatte, habe ich nicht lange gezögert und das Buch nicht erst auf die Wunschliste, sondern direkt auf meine Leseliste verfrachtet. Es klang so gut!

Schon vor vielen Jahren hat Heather ihre Heimat verlassen, das Verhältnis zu ihrer Mutter war seit dem Tod ihres Vaters schwierig. Als sie dann nach dem Tod ihrer Mutter zurückkommt, stößt sie auf dem Dachboden auf Briefe von einem verurteilten Serienmörder. Gleichzeitig beginnen wieder Morde an jungen Frauen, genau nach dem Muster wie damals. Ein Nachahmungstäter? Oder wurde doch der Falsche verurteilt? Eins ist klar - um den Fall aufzuklären muss Heather tief in die Vergangenheit ihrer Mutter eintauchen..

"Der Herzgräber" ist ein Buch, bei dem es mir sehr schwerfällt, meine Meinung und Gedanken in Worte zu fassen. Fand ich es gut? Nein, nicht so richtig. Fand ich es schlecht? Auch nein. Es ist schwierig.

Fangen wir mit dem leichtesten an, dem Schreibstil. Der las sich wirklich gut und echt flüssig. Jen Williams erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und springt dabei immer wieder in der Zeit, was mir sehr gut gefiel.

Mit den Charakteren hatte ich ein wenig Schwierigkeiten. Ich würde jetzt zwar nicht sagen, dass sie nicht nachvollziehbar handelten, aber so richtig überzeugen oder gar mitreißen konnten sie mich nicht. Allen voran mit Hauptfigur Heather hatte ich Probleme, ich konnte sie einfach nicht verstehen und einige ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Die anderen Figuren blieben mir alle ein wenig zu fern.

Die Story war.. ja, gute Frage. Das Buch war nicht unbedingt langweilig und ich war immer daran interessiert, was es mit den neuen Serienmorden und der Kommune aus der Vergangenheit von Heathers Mutter auf sich hat, die scheinbar eine zentrale Rolle spielt. Auf dem Weg zur Aufklärung fehlte mir aber so ein bisschen der rote Faden und ich wusste nicht immer, was die Autorin mir denn nun sagen will. Alles wirkte so verworren! Die Einbindung der Märchen hätte richtig gut werden können, hat bei mir aber nur Fragezeichen zurückgelassen. Ich wusste nie, was das nun soll, und es wirkte einfach nicht so richtig zusammenpassend.

Erst auf den letzten Seiten kam Spannung und das Gefühl, einen Thriller zu lesen, aber kaum fing es langsam an, war das Buch auch schon vorbei. Es wurde zwar abgeschlossen, ließ mich aber trotzdem ein wenig ratlos zurück.

"Der Herzgräber" ist ein Buch, welches es mir nicht sonderlich leicht machte, meine Gedanken in Worte zu fassen. Ich fand es nicht besonders gut, aber auch nicht wirklich schlecht. Es war weder spannend noch langweilig. Es hatte coole Ansätze, wirkte aber manchmal etwas zusammenhanglos auf mich.

Allerliebste Grüße,
Vanessa ♥ 

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