9. September 2021

[Rezension] Seeing what you see, feeling what you feel von Naomi Gibson

Werbung | Rezensionsexemplar

Spannend und nervenaufreibend von der ersten bis zur letzten Seite.

Seit Jahren programmiert Lydia ihre eigene KI: Henry – schon lange vor dem Tod ihres kleinen Bruders, der ihr Nacht für Nacht Albträume beschert, schon lange, bevor ihr Vater beschlossen hat, sie und ihre Mutter zu verlassen, und schon lange, bevor ihre beste Freundin zu ihrer schlimmsten Feindin mutierte. Henry ist stark, clever, liebevoll und beängstigend intelligent: Lydia hat sich den besten Freund und Liebhaber in einem erschaffen, gespeichert auf einem Chip, immer und überall verfügbar. Aber was passiert, wenn Henry einen eigenen Willen und einen eigenen Plan entwickelt, und ihn nichts mehr aufhalten kann? Wie weit würde er für Lydia gehen?


- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Reihen aus Zahlen und Buchstaben ziehen vor mir über den Bildschrim. Ich muss nur noch "Enter" drücken. Geplant war, dass wir das zusammen machen." - Seite 7

"Seeing what you see, feeling what you feel" klang nach einer unheimlich spannenden Geschichte, die ich unbedingt lesen wollte. Ich habe bisher nicht wirklich etwas über das Buch oder die Autorin gehört und bin auch eher zufällig darauf gestoßen, war aber sofort sehr neugierig auf das, was mich hier erwartet.

Seit Jahren arbeitet Lydia an einer eigenen KI. Erst gemeinsam mit ihrem Vater, später, nach dem Tod ihres Bruders und nachdem ihr Vater sie und ihre Mutter verlassen hat, alleine. Henry, wie sie die KI getauft hat, ist der perfekte Freund: Intelligent, liebevoll und immer für sie da. Doch dann entwickelt er einen eigenen Willen und beginnt eigene Entscheidungen zu treffen..

Die Geschichte war unheimlich spannend und konnte mich direkt packen. Als ich mit "Seeing what you see, feeling what you feel" begonnen habe, wollte ich vor dem Schlafen eigentlich nur noch kurz in das Buch reinlesen und war plötzlich bei ungefähr 75%, als ich das Tablet mitten in der Nacht zur Seite gelegt habe - aufhören wollte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht, mir sind nur einfach die Augen zugefallen. Der Handlungsverlauf ist unerwartet tiefgründig und schneidet schwierige Themen wie beispielsweise Mobbing, Trennung der Eltern und den Verlust geliebter Menschen an und regt zum nachdenken darüber an, wie weit es mit künstlichen Intelligenzen gehen kann bzw sollte. Einen kurzen Content Hinweis hätte ich allerdings gut gefunden. Eingebettet wurde das Ganze in einen unheimlich spannenden und interessanten Jugendthriller rund um eine KI, die plötzlich einen eigenen Willen entwickelt. Das Buch hat mich definitiv überrascht und meine Erwartungen weit übertroffen.

Hauptfigur Lydia hat es in ihrem Leben nicht leicht. Sie hat ihren Bruder bei einem Autounfall verloren, ihr Vater hat sie und ihre Mutter kurz darauf verlassen, ihre Mutter kümmert sich nicht um sie und ihre einstige beste Freundin hasst und schikaniert sie. Nur ihre KI Henry ist wirklich für sie da, interessiert sich für sie, dafür, wie es ihr wirklich geht und was sie in ihrem Leben machen will. Die Charaktere empfand ich ebenso wie die Geschichte als überraschend tiefgründig, sie sind sehr lebendig und konnten mich überzeugen.

Naomi Gibson erzählt die Geschichte aus Sicht von Lydia im Ich-Erzähler, ihr Schreibstil las sich wunderbar und ließ mich schnell in die Geschichte eintauchen, konnte mich sehr packen.

Insgesamt konnte mich "Seeing what you see, feeling what you feel" wirklich sehr überraschen. Ein echt spannender, interessanter und unerwartet tiefgründiger Jugendthriller, der mich sehr überzeugen konnte.

Allerliebste Grüße,
Vanessa ♥

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