15. Oktober 2021

[Rezension] Spielmannsbraut von Anne Danck

Werbung | Rezensionsexemplar

»Ich würde mich nicht unterordnen, nur weil mir irgendjemand einen Ring auf den Finger schob! Er wollte meinen Gehorsam? Er würde ihn sich erkämpfen müssen.«

Prinzessin Mirelle soll verheiratet werden - und das schnell, bevor sich ihr nacktes Bad im Fluss als Skandal herumspricht. Doch sie ist nicht bereit, sich dem Willen ihres Vaters zu fügen. Sie schlägt alle Freier in die Flucht mit der einzigen Waffe, die sie besitzt: gut gezieltem Spott. Nur nutzt es ihr nichts. Zur Strafe muss sie einen Bettler heiraten, der sie zu Demut erziehen soll. Kaum hat Mirelle den Ring am Finger, sinnt sie auf Rache an ihrem Vater - und an ihrem neuen Ehemann. Da kann er sie noch so faszinieren …

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Ich saß auf der Uferkante und tauchte erst einen Fuß ins Wasser, dann den anderen, ließ die Beine in den Fluss baumeln. Kühl, verlockend kühl. Meine Füße schimmerten hell durch das klare Wasser; dort, wo sich die Oberfläche brach, glitzerte das Mondlicht." - bei 1%

Ich liebe Märchenadaptionen und so landete "Spielmannsbraut" direkt auf meiner Wunschliste, als ich das Buch entdeckt habe. Noch dazu habe ich, so weit ich mich erinnere, noch nie eine Adaption zum Drosselbart-Märchen gelesen und war deshalb unheimlich neugierig auf das Buch, obwohl ich zugeben muss, dass ich dieses Märchen gerade nicht mehr bis ins Detail im Gedächtnis habe.

Wenig überraschend blieb "Spielmannsbraut" weder lange auf der Wunschliste noch lange ungelesen auf dem Reader. Als ich mit dem Buch begonnen habe, wollte ich nur kurz in die Geschichte hineinlesen und Schwupps waren die ersten 20% durch, am nächsten Abend ließ mich das Buch bis zwei in der Nacht nicht los und wäre ich nicht so müde gewesen, hätte ich den Reader erst dann zur Seite gelegt, wenn ich das Buch beendet hätte. Anne Dancks Schreibstil las sich wunderbar und sehr packend. Die märchenhafte Atmosphäre, die sie geschaffen hat, hat mich gefangen genommen.

Sie erzählt die Geschichte im Ich-Erzähler aus Sicht von Prinzessin Mirelle. Nach einem nackten Bad im Fluss, bei dem sie ein Fremder überrascht hat, soll sie so schnell wie möglich verheiratet werden - bevor sich ihre Tat herumspricht und ein Skandal entsteht. Doch sie will sich dem Willen ihres Vaters nicht beugen, ist nicht bereit zu heiraten und so verspottet sie alle Freier und schlägt sie in die Flucht. Zur Strafe muss sie nun einen Bettler heiraten und kaum ist das geschehen, ist ihr einziger Gedanke Rache.. Rache an ihrem Vater und auch an ihrem Ehemann.

Mirelle gefiel mir unheimlich gut und sie war sehr realistisch dargestellt. Als Frau, als Prinzessin, hat sie nichts zu melden, versucht aber trotzdem sich Gehör zu verschaffen - ihre Methoden sind dabei allerdings nicht die feine Art. Ihre Entwicklung im Lauf der Geschichte mochte ich sehr gerne! Auch ihr Ehemann, der Bettler Joakim, und seine Entwicklung gefiel mir gut und ich mochte es, wie man gemeinsam mit Mirelle mehr über ihn und warum er so ist, wie er ist, erfährt. Die anderen Figuren blieben mir persönlich zu blass, da der Fokus aber auf Mirelle und Joakim lag, hat mich das nicht zu sehr gestört.

Die Geschichte gefiel mir unheimlich gut. Der Handlungsverlauf ist zwar wenig überraschend und besonders das Ende vorhersehbar, aber da es sich um eine Märchenadaption, eine Neuerzählung einer bekannten Geschichte, handelt, ist das überhaupt kein Kritikpunkt für mich. Der Weg dorthin konnte mich sehr überzeugen, packen und echt mitreißen. Am Schluss hätte ich sehr gerne noch mehr gelesen.

"Spielmannsbraut" ist eine tolle Adaption des Drosselbart-Märchens. Anne Danck konnte mich sehr überzeugen, packen und mitreißen.

Allerliebste Grüße,
Vanessa ♥

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