4. Mai 2018

Die schwarze Zauberin von Laurie Forest

Die 17-jährige Gardenierin Elloren ist die Enkelin der schwarzen Zauberin, der letzten großen Hexe ihres Volkes. Obwohl sie ihr sehr ähnlich sieht, spürt sie keine magischen Kräfte in sich. Ein Traum wird wahr, als sie dennoch auf die berühmte magische Universität gehen und das Handwerk der Apothekerin erlernen darf. Doch dort lernen auch Elben, gestaltwandelnde Lykaner und geflügelte Icarale – die Erzfeinde der Gardenier. Und als das Böse aufzieht, bleibt Elloren keine andere Wahl, als ausgerechnet denjenigen zu vertrauen, die sie für die schlimmsten Verräter gehalten hat.


- Kurzbeschreibung vom Verlag, Quelle Verlagshomepage


Der erste Satz:
Es ist so schön im Wald. - Seite 9

Meine Meinung:
"Die schwarze Zauberin" hat mich zu allererst durch das wunderschöne Cover auf sich aufmerksam gemacht - ich liebe es! Auch die Geschichte klang ganz nach meinem Geschmack, eine Welt mit verschiedenen Völkern, Magie und einer Bedrohung.. Es versprach eine spannende und interessante Geschichte zu werden, die ich definitiv in meinem Regal haben und lesen will.

Als ich dann einige sehr positive Meinungen zum Buch gehört bzw gelesen habe, konnte ich nicht länger warten und habe direkt danach gegriffen, als ich die letzten Seiten im aktuellen Buch beendet hatte. In meiner Planung wäre es eigentlich erst später dran gekommen, aber ich war zu neugierig auf Ellorens Geschichte, die die Enkelin einer großen und berühmten Magierin ist, selbst aber keine Magie in sich trägt.

Elloren ist eine tolle Hauptfigur, die ich schnell sehr sympathisch fand. Gemeinsam mit ihren Brüdern lebt sie sehr abgelegen und ländlich bei ihrem Onkel, obwohl sie aus einer wohlhabenden Familie kommt. Ihre Tante möchte die Siebzehnjährige unbedingt verwunden sehen, eine Heirat mit einem einflussreichen jungen Mann schwebt ihr vor, ihr Onkel möchte, dass sie an der berühmten Universität das Apothekerhandwerk lernt und sich erst später verwindet, was ihrer Tante ein Dorn im Auge ist. Dieser hat die Entscheidungsgewalt und so reist Elloren wenig später gemeinsam mit ihrer Tante zur Universität. Unterstützung gibt es von ihr nicht, ganz im Gegenteil, und so muss Elloren in der zugigsten und ungemütlichsten Unterkunft leben und noch dazu Dienst in der Küche ableisten, um ihre Studien zu finanzieren.
Am Anfang ist Elloren noch recht naiv, sie hat nie viel von der Welt gesehen, da ihr Onkel sie von allem fern gehalten hat, doch durch das Zusammenleben/arbeiten/studieren mit den verschiedensten Völkern wie Icarale, Lykaner oder Elben, die zum Teil mit den Gardeniern verfeindet und dadurch besonders ihr, der Enkelin der schwarzen Hexe, nicht alle wohlgesonnen sind, kann sie sich nach und nach ein Bild von der Welt machen und macht eine tolle Entwicklung durch, die ich sehr gerne verfolgt habe und glaubwürdig fand. Sie ist ein sehr tiefgründiger Charakter, der von der Autorin sehr gut und realistisch gezeichnet wurde.
Auch die vielen anderen Charaktere, nach dem Roman über Elloren halte ich mich an dieser Stelle ein wenig kürzer, sind unheimlich gut und tief dargestellt und wissen zu überzeugen.

Nicht nur über die Charaktere könnte ich stundenlang schreiben, auch die Welt die Laurie Forest erschaffen hat finde ich sehr faszinierend - ich versuche, mich ein wenig kürzer zu halten. :)
Es ist eine komplexe Welt vollgepackt mit Magie und verschiedenen Völkern, die ich unheimlich gerne erkundet habe und von der ich unheimlich gerne noch sehr viel mehr "gesehen" hätte.
Politik spielt ebenfalls eine Rolle, dank der Schule habe ich dagegen eine gewisse Abneigung und kann nicht viel mit anfangen, doch in diesem Fall fand ich sie sehr interessant.

Laurie Forests Schreibstil liest sich wunderbar flüssig und sehr angenehm. Auf rund 600 Seiten erzählt sie im Ich-Erzähler, was Elloren alles erlebt, wie sie neue Freunde und leider auch Feinde findet und sich immer mehr mit der Welt, in der sie lebt, beschäftigt. Ich muss gestehen, die 600 Seiten haben mich im ersten Moment ein wenig abgeschreckt, letztendlich habe ich aber überhaupt nicht gemerkt, dass das Buch so dick ist, und hätte am liebsten noch viel, viel mehr gelesen!

Zur Geschichte gibt es an dieser Stelle nicht ganz so viel Begeisterung, obwohl mir diese auch echt gut gefiel und sie mich sehr überzeugen konnte.
Der Handlungsverlauf kommt ohne allzu viele spannende oder actionreiche Stellen aus und besticht eher durch die interessante Welt und die interessanten verschiedenen Figuren/Völker, die man gemeinsam mit Elloren kennenlernt. Ich war immer sehr neugierig, wie es weitergehen wird, hatte aber zu Beginn keine großen Probleme, das Buch auch Mal für ein paar Stunden zur Seite zu legen. Meine Neugier blieb zwar da und in diesen Pausen hatte ich auch immer im Hinterkopf, wie es wohl weitergehen wird, aber so richtig packen konnte es mich nicht.
Erst die letzten 200-250 Seiten ließen mich absolut nicht mehr los und haben mich bis tief in die Nacht hinein lesen lassen, bis ich die Geschichte beendet habe. Am liebsten hätte ich direkt zur Fortsetzung gegriffen, doch diese erscheint auf Englisch wohl erst in einigen Monaten, bis sie auf Deutsch erhältlich sein wird, dauert es bestimmt noch. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird, und kann es kaum erwarten, den zweiten Band in den Händen zu halten!

Fazit:
"Die schwarze Zauberin" besticht vor allem durch eine komplexe Welt und tiefgründige Charaktere, die mich sehr begeistern konnten. Auch die Geschichte ist überzeugend, konnte mich aber erst zum Ende so richtig packen. Ich mochte das Buch sehr und bin richtig gespannt, wie es im zweiten Band weitergehen wird!

Allerliebste Grüße,
Vanessa ♥

Daten zum Buch:
Autorin: Laurie Forest
Übersetzt von: Freya Gehrke
Verlag: HarperCollins
Seiten: 592
Preis: 18,00€
Erschienen: März 2018
Meine Wertung: +♥♥♥♥

Mein ♥-licher Dank für dieses Exemplar geht an den Verlag!

2 Kommentare:

  1. Huhu liebe Vanessa!

    Das Buch spaltet ja die Gemüter derzeit, aber ich habe es auch erst gelesen und mochte es wirklich sehr! Die Thematik lässt sich auch ohne Probleme in die reale Welt tragen und spricht Dinge an, mit denen wir uns nicht nur in Fantasygeschichten auseinander setzen sollten. Deshalb finde ich dieses Buch gelungen! Ich mochte Ellorens Entwicklung - klar ist sie anfangs sehr naiv und trifft nicht immer die richtigen Entscheidungen, aber wie auch, sie kennt diese Welt eben einfach nicht. Ich freue mich deshalb auch schon sehr auf Band 2!! :D

    Liebste Grüße
    Nina von BookBlossom

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    1. Entschuldige bitte die späte Antwort, ich habe nicht mehr dran gedacht zu schreiben! :(

      Ja, die Thematik ist durchaus auch in der realen Welt zu finden und ich finde es gut, dass sich damit auseinander gesetzt wird. Vielleicht kann man den ein oder anderen dadurch zum nachdenken anregen.

      Ich denke, wenn man wie Elloren lebt, kann man eigetlich nur naiv sein, wenn man dann endlich in die weite Welt hinausgelassen wird. Oft nervt es mich wenn Figuren naiv dargestellt werden - hier hat es mich nicht gestört, da es einfach passte.

      Ich hoffe, es dauert nicht allzu lange, bis die Fortsetzung erscheint. :)

      Liebe Grüße,
      Vanessa

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