13. Januar 2021

[Rezension] Wicked: Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit von Jennifer L. Armentrout

Auf den ersten Blick ist Ivy Morgan eine normale junge Frau: Sie genießt das Studentenleben in New Orleans, und ist, seit dem tragischen Verlust ihrer ersten großen Liebe, überzeugter Single. Nur wenige ihrer Freunde wissen, dass Ivy einem Orden angehört, der die Menschen in New Orleans vor übernatürlichen Wesen schützt. Eines Tages wird Ivy von einer Fae angegriffen und schwer verletzt. Schnell ist klar, dass es bei dem Fae-Angriff nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, deshalb schickt der Orden seinen Elite-Mann Ren Owens nach New Orleans, um die Sache gemeinsam mit Ivy aufzuklären. Ren ist attraktiv, arrogant und flirty – alles Dinge, die Ivy gehörig auf die Nerven gehen. Doch er ist auch so verboten sexy, dass sie ihm schon bald nicht mehr widerstehen kann ..

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Mir lief der Schweiß von der Stirn, und Strähnen meines roten Haars klebten mir feucht im Nacken. Meine Beine fühlten sich an, als säße ich in einer Sauna, und zwischen meinen Brüsten rann ein steter Strom hinab. Ich hatte einen Punkt erreicht, an dem mir erfahrungsgemäß nur noch eines half: jemanden zu verprügeln." - Seite 7

Vor über 2 Jahren habe ich in einer Facebook-Büchergruppe einen Leseeindruck gelesen, der zwar nicht besonders positiv, dafür aber sehr unterhaltsam war. Obwohl das Buch darin nicht gut abschnitt und mich Jennifer L. Armentrout in der Vergangenheit auch nicht so wirklich begeistern konnte, stand es seit dem auf meiner Wunschliste. Ehrlich gesagt wollte ich es aber nicht kaufen, weswegen das Buch auch erst jetzt, als ich es in der Bücherei gefunden habe, von mir gelesen wurde.

Vorab möchte ich noch eins sagen: "Wicked" ist ein Buch, bei dem ich mir nicht sicher bin, wie ich es bewerten soll, das werde ich gleich auch noch weiter ausführen. Es ist meine ganz persönliche Meinung und jeder hat seinen eigenen Geschmack. Ihr mochtet das Buch? Wundervoll! Ihr mochtet es nicht? Ebenfalls toll. Bitte lasst nur jedem seine Meinung und greift ihn dafür nicht an.

Bevor ich "Wicked" begonnen habe, war ich schon skeptisch, aufgrund meiner Erfahrung mit anderen Büchern der Autorin und einigen Rezensionen/Leseeindrücken, die ich darüber gelesen habe. Ich war mir sicher, dass ich zu denen gehören würde, denen das Buch nicht gefällt - und trotzdem wollte ich es unbedingt lesen!

Wenig überraschend stimmte mein erster Eindruck, ich bin nicht sonderlich begeistert, aber trotzdem fällt es mir schwer zu sagen, dass ich das Buch schlecht fand. Gut oder gar mittelmäßig allerdings auch nicht. Ich liebe trashige Horrorfilme, bei denen man direkt weiß, dass sie so schlecht sind, dass sie schon fast wieder gut sind, bei denen man herzlich lachen kann. Ganz ehrlich? Genau so hat sich dieses Buch für mich angefühlt, nur dass es eben kein Horrorfilm, sondern eine Fantasygeschichte ist.

Zum einen wäre da eine theoretisch richtig gute Story um einen Orden, der die Menschen von New Orleans vor übernatürlichen Wesen beschützt. Bei einem Fae-Angriff wird Protagonistin Ivy, die für diesen Orden arbeitet, schwer verletzt. Ihr ist schnell klar, dass es sich hierbei nicht um einen normalen Fae handeln konnte und irgendwas im Busch ist. Dieser Teil des Buches hätte richtig, richtig gut werden können. Diese Parts waren sehr spannend und verdammt interessant, ich hätte wirklich sehr gerne mehr darüber gelesen.

Leider blieb das der kleinste Teil. Wie sollte es auch anders sein, taucht plötzlich ein verboten attraktiver und arroganter Kerl in der Stadt auf und Ivy soll von nun an mit ihm zusammen arbeiten. Sie mag ihn am Anfang selbstverständlich überhaupt nicht, er geht ihr auf die Nerven.
Quasi von Seite 1 an drehen sich Gespräche oder Handlung ständig um Sex, das Fehlen von ebendiesem oder wie unglaublich attraktiv/sexy irgendein Mensch doch ist. Das passierte teilweise in den absurdesten Situationen und auf so absurde Art und Weise, sodass ich mich wirklich sehr oft dabei erwischt habe, wie ich mich darüber kaputt gelacht habe oder mit den Augen rollen musste.

Wie gesagt, den Part über den Orden und die Fae fand ich richtig gut, doch dieser wurde von der "Liebesgeschichte" penetrant unterdrückt. Kaum wurde es spannend, fiel das Gespräch wieder auf Sex oder darauf, wie heiß irgendwer doch ist.

Zu den beiden Hauptfiguren Ivy und Ren konnte ich keine große Bindung aufbauen. Ivy führte sich nicht selten unmöglich auf und hat selbstverständlich noch eine tragische Vergangenheit. Sie und Ren waren dauergeil aufeinander, aber sonst kann ich tatsächlich absolut nichts über sie sagen.

Ich weiß wirklich nicht genau, wie ich denn nun zu "Wicked" stehen soll. Die Story um die Fae hätte richtig gut werden können und es gab einige Stellen, an denen sie ihr Potenzial gezeigt hat, doch sie wurde von der absurden Lovestory einfach zu sehr in den Hintergrund gerückt. Trotzdem habe ich mich auf eine merkwürdige Art und Weise grandios unterhalten gefühlt und hätte am Ende am liebsten direkt zu Band 2 gegriffen, den ich mir bei nächster Gelegenheit auch definitiv noch ausleihen werde.

Vanessa ♥

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