Matt Haig ist ein zauberhafter Roman darüber gelungen, dass uns all die Entscheidungen, die wir bereuen, doch erst zu dem Menschen machen, der wir sind. Eine Hymne auf das Leben – auch auf das, das zwickt, das uns verzweifeln lässt und das doch das einzige ist, das zu uns gehört.
- Kurzbeschreibung des Verlags, Quelle Verlagshomepage
"Neunzehn Jahre bevor sie beschloss zu sterben, saß Nora Seed in der warmen kleinen Bibliothek der Hazeldene School in Bedford. Sie saß an einem niedrigen Tisch und starrte auf ein Schachbrett." - Seite 11
Nora hat aus Verzweiflung beschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Anstatt im Jenseits findet sie sich plötzlich in einer riesigen Bibliothek wieder, vollgestopft mit unendlichen vielen Büchern, die alle eins gemeinsam haben - sie beinhalten eine andere Version ihres Lebens und sie hat die Möglichkeit, herauszufinden, wie ihr Leben Verlaufen wäre, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte.
Wer hat in seinem Leben nicht schon einmal über seine Entscheidungen nachgedacht und überlegt, wie sein Leben aussehen würde, wenn er anders gehandelt hätte? Zumindest ich habe in der Vergangenheit schon öfter darüber gegrübelt und werde es in Zukunft sicher auch immer mal wieder machen. Ich war gespannt, wie Matt Haig dieses Thema umsetzt.
Er erzählt aus Sicht von Nora, in die ich mich wirklich wunderbar hineinversetzen konnte. Ihre Verzweiflung zu Beginn des Buches war für mich absolut greifbar, sie war mir wirklich sympathisch. Der Schreibstil las sich flüssig und angenehm.
Gemeinsam mit Nora lernt man viele Variationen ihrer Lebens kennen, die manchmal toll, manchmal aber auch nicht so toll sind. Das Buch bietet dabei einigen Stoff zum Nachdenken, ist aber trotzdem keine harte Kost sondern bietet gleichzeitig auch gute Unterhaltung. Mit jedem Leben bekommt Nora ein klareres Bild von dem, was sie sich wirklich wünscht. Sie verändert sich. Ihre Entwicklung und auch die Entwicklung der Story empfand ich persönlich allerdings leider als ein wenig vorhersehbar. Stellenweise habe ich mir gewünscht, dass mich das Buch mehr berühren, mich mehr mitreißen würde.
Insgesamt hätte ich mir von "Die Mitternachtsbibliothek" ein wenig mehr erhofft. Es gefiel mir zwar wirklich gut, doch es ist kein Highlight für mich.
Vanessa ♥
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