18. September 2020

[Rezension] Too Late von Colleen Hoover

Die Hölle – nichts anderes ist die Beziehung von Sloan zu dem Drogenboss Asa Jackson. Gäbe es nicht ihren kranken Bruder, den Asa finanziell unterstützt, wäre sie von heute auf morgen auf und davon. Für Asa wiederum ist Sloan das Beste, das ihm jemals passiert ist: Sloan ist seine einzige Liebe, eine wahre Obsession, seine allergrößte Leidenschaft, und er ist davon überzeugt, dass es sich umgekehrt genauso verhält. Doch dann taucht der Undercover Cop Carter auf …

- Kurzbeschreibung vom Verlag, Quelle Verlagshomepage



"Warme Finger sind mit meinen verflochten und drücken meine Hände tief in die Matratze. Meine Lider sind vor Müdigkeit so schwer, dass ich es nicht schaffe, sie zu öffnen. Diese Woche habe ich wirklich extrem wenig geschlafen." - Seite 7

In der Vergangenheit habe ich schon ein oder zwei Bücher von Colleen Hoover angefangen, allerdings ganz schnell wieder zur Seite gelegt. Sie sagten mir einfach nicht zu, ich kam nicht rein. "Too Late" sollte nun aber ganz anders sein, als ihre bisherigen Bücher, und da es bei meiner Mutter im Regal stand, habe ich es mir einfach geschnappt und wollte der Autorin noch eine Chance geben. Immerhin hört man überall nur Gutes über ihre Bücher und mein Lesegeschmack hat sich seit meinem letzten Versuch auch verändert.

Vorab muss ich sagen, dass ich eine Triggerwarnung im Buch ganz angebracht gefunden hätte. Nicht für mich selbst, ich habe glücklicherweise keine Probleme, doch für nicht wenige andere Menschen sieht das ganz anders aus. Häusliche und sexuelle Gewalt, Missbrauch, Drogenmissbrauch/konsum.. es geht wirklich hart zur Sache.

Ich war sehr gespannt, was mich hier erwarten wird. Wie gesagt, ich habe schon 2 oder 3 andere Bücher der Autorin abgebrochen, weswegen meine Erwartungen nicht ganz so hoch waren, ich war mir nicht einmal sicher, ob ich das Buch überhaupt zu Ende lesen werde.

Letztendlich habe ich die gut 450 Seiten innerhalb von kurzer Zeit gelesen oder besser gesagt inhaliert. Das Buch hat mich so unglaublich in seinen Bann gezogen, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte. Diese Sogwirkung war wirklich krass, so etwas hatte ich schon länger nicht mehr erlebt!

Colleen Hoover erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Sloan, Asa und Carter im Ich-Erzähler, wodurch man sehr gute Einblicke in die Charaktere bekommt und ihnen nahe ist. Ich fand sie sehr gut und realistisch dargestellt. Die Kapitel sind gekennzeichnet, aber nach einer Weile hätte ich vermutlich auch ohne diese Kennzeichnung erkannt, aus wessen Sicht man gerade liest, da Colleen Hoover ihre Sprachwahl an die jeweiligen Charaktere angepasst hat. Die Figuren sind in meinen Augen vielschichtig und allesamt sehr unterschiedlich.

Wie oben schon gesagt, ist die Geschichte echt nicht ohne. Die Beziehung zwischen Sloan und Asa ist von Anfang an absolut toxisch und voller Missbrauch, doch sie bleibt trotzdem bei ihm, weil sie nur so für ihren Bruder sorgen kann. Als dann aber Carter dazu kommt, ändert sich schlagartig alles. Schnell konnte ich mir zumindest den groben Handlungsverlauf denken und so brachte die Geschichte keinerlei große Überraschungen für mich mit sich. Gestört hat mich das in dem Fall aber nicht, da ich trotzdem sehr gefesselt von dem Buch war. Es ist sehr düster, steckt voller Gewalt und Emotionen, gleichzeitig ist da aber auch Hoffnung auf ein besseres Leben.. Colleen Hoover hat die Gefühle und Gedanken der Figuren sehr gut rübergebracht, hat mich mitgerissen, mitfühlen und mitleiden lassen.

Ich glaube zwar nicht, dass ich jetzt ein großer Colleen Hoover Fan werde und jedes ihrer Bücher lesen muss, doch nach dem ich "Too Late" beendet hatte, hat sie sich definitiv auf die Liste der Autoren geschlichen, die ich weiter beobachten möchte, sie hat mich mit diesem Buch wirklich sehr überzeugt!

Vanessa ♥

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