2. November 2020

[Rezension] Der Heimweg von Sebastian Fitzek

Wer das Datum seines Todes kennt, hat mit dem Sterben schon begonnen - der neue Bestseller von Sebastian Fitzek!

Es ist Samstag, kurz nach 22.00 Uhr. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon. Ein ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem Heimweg Angst bekommen und sich einen telefonischen Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher durch die Nacht nach Hause führt - oder im Notfall Hilfe ruft.
Noch nie gab es eine wirklich lebensgefährliche Situation. Bis heute, als Jules mit Klara spricht.
Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu werden, der sie schon einmal überfallen hat und der mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! Und dieser Tag bricht in nicht einmal zwei Stunden an ...

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Nach all den Verletzungen, die ihr an den empfindlichsten Stellen ihres mit Blutergüssen übersäten Körpers schon beigebracht wurden; nach den Schlägen ins Gesicht, auf den Rücken, in Nieren und Unterleib, worauf ihr Urin für Tage die Farbe roter Bete annahm; nach all den Schmerzen, die er ihr mit Gartenschlauch und Bügeleisen zugefügt hatte, hätte sie niemals gedacht, so etwas jemals wieder empfinden zu können." - Seite 11

Da ist er nun, der neue Fitzek. Nachdem dies erst mein drittes Buch des Autors ist, würde ich mich zwar nicht als riesen Fan bezeichnen, doch "Der Heimweg" stand an erster Stelle meiner Wunschliste der Neuerscheinungen der nächsten Zeit. Ich war unglaublich gespannt, meine Erwartungen waren sehr hoch.

Ich habe brennend den Tag erwartet, an dem es endlich in der Post ist und als es dann so weit war, habe ich zur nächsten Gelegenheit sofort mit dem Buch gestartet. Wenn nicht so viel los gewesen wäre, hätte ich das Buch sicher noch am selben Tag beendet.

Es ist unfassbar spannend und packend. Kaum glaubte ich, ich würde die Handlung ein wenig durchschauen, wurde ich auch schon eines besseren belehrt. Nicht nur einmal wurde ich in die Irre geführt! Ich klebte schon fast am Buch fest, besonders in der zweiten Hälfte hing ich fast atemlos über den Seiten, konnte kaum blinzeln.

"Der Heimweg" handelt von Klara, die glaubt, verfolgt zu werden und bald sterben zu müssen. Am Begleittelefon, das es übrigens tatsächlich gibt, sitzt Jules Tannberg und hört sich ihre Sorgen an. Die Lage spitzt sich mit jeder Seite immer mehr zu, es wird immer verwirrender, man weiß nie so wirklich, wer jetzt der Gute, wer der Böse, was Real und was Wahnvorstellung ist. Es ist absolut nichts für schwache Nerven, teilweise geht es wirklich heftig zu und es gab die ein oder andere Szene, bei der selbst ich schlucken musste. Stellenweise ist es wirklich krank! 

Obwohl es ein Psychothriller ist, die ja bekanntermaßen nicht gerade harmlos sind und öfter heftige Themen aufgreifen, hätte ich mir eine Triggerwarnung gewünscht. An dieser Stelle gehe ich jetzt nicht näher darauf ein, da es sicher jemanden gibt, der das als Spoiler sieht, aber ich komme am Ende noch einmal darauf zurück.

Aber nicht nur die Handlung führt einen immer und immer wieder hinters Licht, auch die Charaktere schaffen das. Bis zum Schluss wusste ich nicht so wirklich, was denn nun Sache ist, wer ist Opfer, wer Täter? Was hat es mit allem auf sich? Wie hängt alles zusammen? Es ist einfach genial und ich will unbedingt mehr davon!

"Der Heimweg" ist ein hochspannender, packender, grausamer und schockierender Psychothriller, der einen immer wieder in die Irre führt, in dem einen bis zum Schluss nicht so ganz klar ist, was nun Sache ist. Einfach genial, ich wünschte, ich könnte das Buch erneut zum ersten Mal lesen!

Vanessa ♥


Wie oben schon gesagt, hätte ich mir eine Triggerwarnung gewünscht. Wer es als Spoiler sieht, wenn ich darüber schreibe, sollte an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen. Es wird explizit häusliche und sexuelle Gewalt geschildert, es geht wirklich heftig zur Sache, was man zwar auf den ersten Seiten schon erahnen kann, was aber meiner Meinung nach definitiv nicht aus der Inhaltsangabe hervorgeht. Glücklicherweise bin ich damit nicht in Berührung gekommen, doch es gibt viele Betroffene, gerade zur aktuellen Zeit häuft es sich. Ich halte es wirklich für angebracht, bei gewissen Themen eine solche Warnung im Buch abzudrucken und habe mir beim Lesen von "Der Heimweg" nicht nur einmal gedacht, dass das Buch eine Warnung gebrauchen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen