Buchdaten:
Übersetzer*in: Tanja Ohlsen
Verlag: Foliant
Format & Preis: Hardcover 24€
Seiten: 496
ISBN: 978-3-910522-00-8
Auch erhältlich als: eBook, Hörbuch
Übersetzer*in: Tanja Ohlsen
Verlag: Foliant
Format & Preis: Hardcover 24€
Seiten: 496
ISBN: 978-3-910522-00-8
Auch erhältlich als: eBook, Hörbuch
Ein verschwundener Gott. Eine Bibliothek mit den Geheimnissen des Universums. Eine Frau, die zu beschäftigt ist, um zu merken, wie ihr das Herz entgleitet.
Carolyn ist nicht viel anders als die Menschen um sie herum. Sie mag Guacamole, Zigaretten und Steak. Sie weiß, wie man ein Telefon benutzt. Kleidung ist ein bisschen knifflig, aber alle sagen nette Dinge über ihr Outfit mit dem Weihnachtspullover über den goldenen Fahrradhosen. Schließlich war sie selbst einmal eine normale Amerikanerin. Das war natürlich vor langer Zeit. Bevor ihre Eltern starben. Bevor sie und die anderen vom Mann, den sie Vater nannten, aufgenommen wurden. In den Jahren seitdem hatte Carolyn nicht viel Gelegenheit, rauszukommen. Stattdessen wurden sie und ihre Adoptivgeschwister nach den alten Bräuchen Vaters erzogen. Sie haben die Bücher in seiner Bibliothek studiert und einige seiner Geheimnisse gelernt. Und manchmal haben sie sich gefragt, ob ihr grausamer Lehrer heimlich Gott sein könnte. Jetzt ist Vater verschwunden – vielleicht sogar tot – und die Bibliothek, die seine Geheimnisse birgt, ungeschützt. Und damit auch die Kontrolle über die gesamte Schöpfung. Während Carolyn die nötigen Hilfsmittel für den bevorstehenden Kampf sammelt, stellen sich ihr erbitterte Konkurrenten in den Weg, die allesamt über Kräfte verfügen, die ihre eigenen bei weitem übersteigen. Aber Carolyn hat damit gerechnet. Und Carolyn hat einen Plan. Das einzige Problem ist, dass sie im Bemühen, einen neuen Gott zu erschaffen, vergessen hat, die Dinge zu schützen, die sie menschlich machen.
Bevölkert von unvergesslichen Charakteren und vorangetrieben von einer Handlung, die immer wieder überrascht, ist Die Bibliothek am Mount Char zugleich erschreckend und urkomisch, verblüffend fremdartig und herzzerreißend menschlich, weitblickend visionär und atemberaubend spannend.
- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage
Blutverschmiert und barfuß lief Carolyn allein die zweispurige Asphaltstraße entlang, die die Amerikaner Highway 78 nannten. Die meisten Bibliothekare, Carolyn eingeschlossen, betrachteten sie eher als Tacostraße, zu Ehren eines mexikanischen Restaurants, zu dem sie sich gelegentlich schlichen. - Seite 8
Einerseits möchte ich unfassbar viel über das Buch erzählen, gleichzeitig aber auch überhaupt nichts, um ja nicht zu viel vorwegzunehmen. Genau deswegen verzichte ich auch auf eine eigene Inhaltsangabe. Ich würde das Buch vermutlich sowieso nicht sinnvoll beschreiben können.
Als ich mit "Die Bibliothek am Mount Char" angefangen habe, war ich zunächst etwas enttäuscht. Ich kam nicht so richtig in die Story rein, alles war unheimlich verwirrend und nichts schien so richtig zusammenzupassen. In meinem Kopf war ein unfassbar riesiges Fragezeichen und ich bin ganz ehrlich - hätte ich das Buch nicht als BuddyRead gelesen, hätte ich es vermutlich abgebrochen. So hat es dann noch etwas länger die Chance bekommen, mich noch zu überzeugen.
Puuh und wie dieses Buch die Chance genutzt hat! Hätte mir jemand am Anfang gesagt, dass "Die Bibliothek am Mount Char" zu einem meiner Jahreshighlights 2024 wird, hätte ich die Person vermutlich ausgelacht, da ich mir das so überhaupt nicht vorstellen konnte.
Von Anfang an war die Atmosphäre richtig düster und bedrückend, es war alles so skurril. Das habe ich direkt gemocht, aber es war mir echt schon fast ein bisschen zu wirr.
Nach rund 150 oder 200 Seiten fing alles endlich an, mehr Sinn zu ergeben, ich habe angefangen, den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Perspektiven zu sehen. Ab der Hälfte konnte ich das Buch dann kaum noch aus der Hand legen - es ist so krass, sehr komplex, skurril, hat einen ganz speziellen Humor, steckt voller Gewalt und Grausamkeit. Gleichzeitig gibt es aber auch Hoffnung und die Erkenntnis, dass Wissen eine große Macht besitzt. Ich bin richtig beeindruckt, was sich aus diesem.. merkwürdigen Anfang alles entwickelt hat, wie die verschiedenen Perspektiven und Charaktere zusammenhängen, wie sich die Story und die vielen Charaktere entwickelt haben. Das war wirklich ganz großes Kino!
Mein Fazit:
Nach einem eher enttäuschenden Start hat sich "Die Bibliothek am Mount Char" zu einem echten Überraschungshit und einem der besten Bücher entwickelt, die ich 2024 gelesen habe. Die Atmosphäre ist so bedrückend und düster und hat mich nach und nach in ihren Bann gezogen, die Story war wirr, doch nach und nach lichtete sich das und die Zusammenhänge waren richtig krass.
Das Buch ist jedoch nicht für schwache Nerven, es steckt voller Brutalität und Grausamkeit - hier hätte ich mir tatsächlich Content Notes gewünscht.
Allerliebste Grüße,
Vanessa ♥
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