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22. Oktober 2021

[Rezension] Erde 0 von Micaiah Johnson

Werbung | Rezensionsexemplar

Ausgerechnet ihre Herkunft, die ihr bislang immer im Weg stand, wird für die junge Cara zum Ticket in ein besseres Leben: Der charmante Wissenschaftler und Firmenmogul Adam Bosch sucht Menschen aus prekären Verhältnissen, denn er hat einen Weg gefunden, in parallele Welten zu reisen – doch dieser Weg steht nur denen offen, die in der Parallelwelt bereits tot sind.
Als Weltenspringerin soll Cara möglichst viele Informationen für Adam sammeln. Bei einem ihrer Sprünge begegnet sie jedoch einer Version von Adam, die als despotischer Herrscher die ganze Welt unterdrückt. Kann Cara Adam und dem, was er angeblich für die Erde 0 plant, wirklich trauen?

Die amerikanische Autorin Micaiah Johnson legt mit »Erde 0« einen Science-Fiction-Roman vor, der nicht nur mit detailliert und glaubwürdig ausgearbeiteten Parallelwelten, vielfältigen Charakteren und einer rasanten Story besticht, sondern fast nebenbei auch hoch aktuelle Themen wie Diversity, Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung behandelt.

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage 

"Selbst wertlose Dinge können wertvoll werden, wenn sie selten sind. Das ist die Lehre, die sich aus meinem Leben ziehen lässt." - Seite 11

Auf "Erde 0" war ich unfassbar gespannt. Die Geschichte um eine Welt, in der man in Paralleluniversen reisen kann, klang so spannend!

Um in einer andere Welt reisen zu können, muss man in der Version der Erde allerdings schon tot sein, sonst funktioniert es nicht. Cara ist eine solche Weltenspringerin und auf den meisten erreichbaren Erden schon auf verschiedene Arten gestorben. Für Adam Bosch, ihren Chef und Erfinder dieser Technologie, soll Cara möglichst viele Informationen von den verschiedenen Erden sammeln. Doch dann passiert etwas, was sie alles hinterfragen lässt.. kann sie Adam überhaupt noch trauen?

Micaia Johnson erzählt die Geschichte im Ich-Erzähler aus Sicht von Hauptfigur Cara, was ich gerne mochte. Auch der Schreibstil gefiel mir ganz gut und das Buch las sich flüssig.

Trotzdem kam ich nur unheimlich langsam durch "Erde 0", was mit gut 400 Seiten nicht mal besonders dick ist, durch. Warum genau kann ich tatsächlich nicht sagen, es ist für mich nicht richtig greifbar, denn an sich mochte ich die Geschichte sehr gerne, auch wenn sie anders ist, als ich es mir vorgestellt habe. Der Fokus liegt hier weniger auf dem Springen zwischen verschiedenen Welten/Erden, sondern mehr darauf, was auf der "ursprünglichen" Erde passiert und was Cara herausfindet. Das Ganze ist unheimlich interessant und besonders in der zweiten Hälfte/gegen Ende kommt ordentlich Spannung auf. Der Verlauf ist unvorhersehbar und überzeugend.

Trotzdem konnte mich Micaiah Johnson einfach überhaupt nicht packen, ich konnte nie vollständig in die Geschichte, in diese spannende Welt eintauchen, was ich sehr schade fand. Vielleicht habe ich einfach nur den falschen Zeitpunkt für das Buch gewählt, wer weiß.

Mit den Charakteren ging es mir recht ähnlich. Alle Figuren sind wirklich toll und überzeugend dargestellt, ganz besonders Cara, die schon viel mitgemacht hat und einfach eine sehr starke Frau ist. Auch Diversität ist ganz selbstverständlich eingebunden, was mir sehr, sehr gut gefiel, auch wenn ich erst ein wenig über das Neopronomen "sier" gestolpert bin, weil man das einfach noch viel zu selten liest.
Alles in allem also wirklich richtig gut, doch trotzdem blieben sie alle mir leider zu fern.

Das Ende schließt die Geschichte überzeugend ab und man kann das Buch meiner Meinung nach als Einzelband stehen lassen, auch wenn die ein oder andere Frage vielleicht nicht ganz geklärt ist. Bisher konnte ich nicht herausfinden, ob es der Auftakt einer Reihe ist oder tatsächlich ein Einzelbuch.

"Erde 0" ist an sich ein echt interessantes und spannendes Buch, welches mich sehr überzeugen konnte.. trotzdem konnte es mich leider zu keinem Zeitpunkt so richtig packen, was ich richtig schade finde.

Allerliebste Grüße,
Vanessa ♥

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