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9. Mai 2025

[Rezension] Blood over bright haven - M. L. Wang

Werbung | Rezensionsexemplar

Buchdaten:
Übersetzer*in: Ulrike Brauns
Verlag: Adrian Verlag
Format & Preis: Hardcover 22€
Seiten: 480
ISBN: 978-3985852437
Auch erhältlich als: eBook, Hörbuch, Taschenbuch ET Oktober '25


Die erste Frau, die jemals in einen prestigeträchtigen Magierorden aufgenommen wurde, kommt in dieser eigenständigen düsteren Fantasie der Autorin von „The Sword of Kaigen“ eine geheime Verschwörung auf die Spur, die die Ausübung der Magie für immer verändern könnte.

Seit zwanzig Jahren widmet Sciona jeden wachen Moment dem Studium der Magie, angetrieben von dem wahnsinnigen Wunsch, das Unmögliche zu erreichen: die erste Frau zu sein, die jemals zum Hohen Magisterium der Universität für Magie und Industrie zugelassen wird.

Als Sciona endlich ihr Ziel erreicht und eine Hochmagierin wird, stellt sie fest, dass die Herausforderungen gerade erst begonnen haben. Ihre neuen Kollegen sind entschlossen, ihr das Gefühl zu geben, nicht willkommen zu sein – und stellen ihr statt einer qualifizierten Laborassistentin einen Hausmeister zur Seite.

Weder Sciona noch ihre Kollegen wissen, dass ihr schweigsamer Assistent nicht immer Hausmeister war. Vor zehn Jahren war er ein nomadischer Jäger, der seine Familie auf der gefährlichen Reise von den wilden Ebenen in die Stadt verlor. Aber jetzt sieht er die Gelegenheit, die Kräfte zu verstehen, die seinen Stamm dezimiert und ihn aus seiner Heimat vertrieben haben, um die Privilegierten an der Macht zu halten.

Zunächst herrscht zwischen Magier und Außenseiter ein zerstrittenes Verhältnis. Doch gemeinsam decken sie ein uraltes Geheimnis auf, das den Lauf der Magie für immer verändern könnte – wenn sie nicht vorher getötet werden.

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Lovelybooks 

Thomil hatte den langen Rückweg vom Auskundschaften genommen. Wider besseres Wissen schob er die Wolfslederkapuze vom Kopf und hieß die Nadeln des Winds willkommen, während er sich durch die heulende Dunkelheit vorankämpfte. - Seite 9

Als ich "Blood over bright haven" das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Ich habe mich nicht nur sofort in das wunderschöne Äußere des Buchs verliebt, auch die Story klang unheimlich spannend.

Hier geht es um Sciona, die seit über zwanzig Jahren all ihre Zeit in ihr Magiestudium steckt. Sie will die erste Frau werden, die es jemals in das Hohe Magisterium schafft. Tatsächlich werden ihre Bemühungen belohnt, doch kaum hat sie ihr Ziel erreicht, gehen die Probleme erst richtig los. Ihre Kollegen, allesamt männlich, wollen sie nicht in ihren Reihen haben und lassen sie das deutlich spüren.
Im Versuch sie noch weiter auszugrenzen und auszubremsen, bekommt sie anstatt eines qualifizierten Laborassistenten den Hausmeister Thomil an die Seite gestellt. Was keiner ahnt - er scheint genau die richtige Person, für diese Aufgabe zu sein und gemeinsam kommen sie einem uralten Geheimnis auf die Spur, das einfach alles verändert.

"Blood over bright haven" war so ganz anders, als ich es erwartet hatte. Aber auf gute Weise.. verdammt gute Weise. Die Welt, die M. L. Wang hier erschaffen hat, ist unheimlich spannend und auch das Magiesystem ist hochinteressant. Alles wirkt so viel.. technischer und moderner, als ich es mir vorm Lesen vorgestellt habe.

Die Akademie ist ein von Männern dominierter Ort. Generell hat man als Frau hier wenig Chancen auf Erfolg, sollte am besten nur dafür da sein, sich um Haushalt und Kinder zu kümmern. Das ist aber so überhaupt nicht Scionas Fall und so gibt sie alles dafür, als erste Frau ins Hohe Magisterium aufzusteigen. Doch selbst dann, als sie ihr Ziel erreicht hat, versuchen ihre Kollegen sie herabzusetzen, erkennen ihre Leistungen nicht an, belächeln sie. Sciona ist eine unglaublich starke Person, die im Lauf des Buches eine gigantische Entwicklung durchgemacht hat. Ich finde sie wirklich sehr beeindruckend.

Thomil arbeitet als Hausmeister in der Akademie und wird Sciona als Laborassistent zugeteilt, um ihr noch mehr zu zeigen, dass sie nicht erwünscht ist. Denn Thomil ist ein Kwen, jemand von außerhalb der Kuppel. Sein Volk wird in der Stadt nur geduldet, wenn sie auch etwas leisten können, sie gelten als Abschaum und müssen niedere Arbeiten verrichten. Doch in Thomil steckt so viel mehr und das zeigt er im Lauf des Buches auf eindrucksvolle Art und Weise.

Schnell wurde mir klar, dass ich mit "Blood over bright haven" ein absolutes Highlight in den Händen halte. Die rund 500 Seiten sind vollgepackt mit einer komplexen Story und es folgt ein Schlag und eine Wendung auf die Nächste - dabei wirkte das Buch aber keinesfalls überladen oder zu kompliziert. Gemeinsam decken Sciona und Thomil ein Geheimnis auf, das so viel tiefer geht, so viel grausamer ist, als sie es sich je hätten vorstellen können.

Die Autorin verpackt hier gekonnt gesellschaftskritische Themen wie Sexismus, Diskriminierung, Rassismus, Armut, Ausbeutung, Religionskritik und Feminismus in eine unheimlich spannende Fantasy Story, die mich kaum losgelassen hat. Vieles hat mich sehr an die Realität erinnert und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Es ist einfach grausam, macht wütend und fassungslos. Gleichzeitig gibt es aber auch einen Funken Hoffnung, Hoffnung auf ein besseres Leben, eine bessere Welt.

Bei "Blood over bright haven" handelt es sich um einen Einzelband, die Story ist also abgeschlossen. Das Ende hat mich erst einmal sprachlos zurückgelassen und ich musste das echt sacken lassen. Ganz, ganz großes Kino. Ich hoffe, dass wir noch sehr viel mehr von M. L. Wang zu lesen bekommen, denn ich habe ihre Art zu Schreiben wirklich sehr gemocht, fand ihre Art, wie sie die Geschichte erzählt hat, grandios, mitreißend und berührend.

Mein Fazit:
Ich hatte sehr früh das Gefühl, dass ich mit "Blood over bright haven" ein Highlight in den Händen halte.. und das sollte es auch werden. Die Story ist so ganz anders, als ich es mir erst vorgestellt habe, aber auf eine unheimlich gute, packende und mitreißende Art, die mich kaum losgelassen hat. Die Autorin hat hier gekonnt gesellschaftskritische Themen in eine Story voller Magie eingeflochten, die mich teils wütend und sprachlos gemacht haben. Doch in allem steckt auch ein wenig Hoffnung.

Allerliebste Grüße,
Vanessa ♥

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