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1. Februar 2021

[Rezension] Die 7. Zeugin von Florian Schwiecker und Michael Tsokos

Werbung | Rezensionsexemplar

An einem Sonntagmorgen wie jeder andere auch verlässt der Verwaltungsbeamte Nikolas Nölting sein Haus in Berlin-Charlottenburg. Er winkt seiner kleinen Tochter zu, schwingt sich aufs Fahrrad und fährt zu einer Bäckerei. Dort schießt er plötzlich aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung um sich. Ein Mensch ist tot, zwei weitere verletzt – und Nikolas Nölting schweigt.
Nöltings Anwalt Rocco Eberhardt steht vor einem Rätsel: Welches Motiv könnte der unauffällige Familienvater für eine solche Tat gehabt haben? Das Ganze erscheint völlig sinnlos – bis der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine überraschende Entdeckung macht, die Rocco Eberhardt mitten in einen Sumpf aus Korruption, Geldwäsche und Clan-Kriminalität führt. Doch wer sich mit der Unterwelt von Berlin anlegt, bringt nicht nur sich selbst in größte Gefahr …

In ihrer Justiz-Krimi-Reihe um den Berliner Anwalt Rocco Eberhardt und den Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer gewähren die Autoren tiefe Einblicke in ihren eigenen Berufsalltag: Florian Schwiecker arbeitete lange Jahre als Strafverteidiger, Bestseller-Autor Michael Tsokos leitet das Institut für Rechtsmedizin der Berliner Charité.

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Nikolas Nölting drehte sich noch einmal um und sah zu seiner Tochter Lily, die ihm vom Fenster ihrer Wohnung im Hochparterre des Berliner Altbaus zuwinkte. Voller Liebe und Zuneigung winkte er zurück und lächelt sie kurz an." - Seite 5

Bereits im Dezember habe ich eine Vorladung zur Vernehmung als 7. Zeugin beim Gerichtsverfahren gegen Nikolas Nölting erhalten - ein cooles Werbemittel, welches mich direkt gespannt nach dem Buch googeln lassen hat. Die Geschichte klang zwar echt interessant, da ich aber normalerweise keine Krimis lese, hatte ich das dann für mich auch erst einmal abgehakt. Mitte Januar kam dann völlig überraschend ein Paket vom Verlag, enthalten das Buch, ein Tütchen Studentenfutter und eine kleine Tasche. Ich habe mich unglaublich gefreut, war aber weiterhin skeptisch, ob das Buch überhaupt was für mich ist. Reinlesen wollte ich auf jeden Fall, zwar nicht sofort, aber später auf jeden Fall. Da Pläne dafür da sind, sie über den Haufen zu werfen, habe ich spontan 3 oder 4 Tage später doch direkt zu dem Buch gegriffen.

Es ist ein Sonntag wie jeder andere. Nikolas Nölting macht sich auf den Weg, um für sich und seine kleine Familie Brötchen zu kaufen. Nur wenig später schießt er in der Bäckerei um sich, ein Mensch stirbt, zwei weitere sind verletzt. Keiner weiß, warum er das getan hat, es ist kein Motiv erkennbar und Nikolas Nölting schweigt verbissen. Sein Anwalt Rocco Eberhardt steht vor einem Rätsel, bis Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine Entdeckung macht, die den Fall in ein neues Licht rückt.

Wie gesagt, ich war skeptisch, hatte eigentlich erwartet, dass es beim reinlesen bleibt und "Die 7. Zeugin" einfach nicht meinem Geschmack entspricht.. Was nicht heißen soll, dass ich gedacht habe, das Buch wäre schlecht, Krimis konnten mich bisher einfach nur nicht so richtig überzeugen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass mich das Buch so packen würde!

Der Fall um Nikolas Nölting ließ mich nicht mehr los. Ich war so gespannt auf die Hintergründe, warum er in der Bäckerei um sich geschossen hat. Nach und nach kamen diese ans Licht und haben mich dabei nicht nur einmal überrascht. Erst in der Nacht, als ich die Augen nicht mehr aufhalten konnte, konnte ich das Buch zur Seite legen, nur um am nächsten Tag sofort die letzten Seiten zu verschlingen.

Der Handlungsverlauf ist sehr spannend, man begleitet Rocco Eberhardt dabei, wie er versucht, Nikolas Nöltings Motive für die Tat herauszufinden. Hauptsächlich passierte das während der Verhandlung vor Gericht bzw. während der Verhandlungspausen, 6 Monate nach der Tat. Zwischendurch springt man in die Vergangenheit oder zwischen verschiedenen Personen, die wichtig für den Fall sind. Es gab immer wieder Dinge, mit denen ich nicht gerechnet hätte, von Vorhersehbarkeit war keine Spur.

Dieses hin und her springen zwischen relativ vielen Charakteren brachte aber eine gewisse Distanz zu den Figuren mit sich, wie ich zumindest finde. Sie handelten zwar sehr überzeugend und es gab keinen einzigen Moment, den ich unglaubwürdig fand, mir fehlte aber einfach Nähe. Ich habe mich gefühlt, als würde ich das Ganze von ganz weit weg beobachten, anstatt an der Seite der Figuren.. falls das Sinn ergibt. Das ist aber tatsächlich der einzige Punkt, der mich ein wenig gestört hat.

"Die 7. Zeugin" ist der Auftakt einer neuen Justiz-Krimi Reihe. Der Fall um Nikolas Nölting wird zwar abgeschlossen, aber das Ende macht trotzdem verdammt neugierig auf mehr. Ein neuer Fall steht bevor und ich bin schon sehr gespannt, was Rocco Eberhardt und Dr. Justus Jarmer dort ans Licht bringen.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass mich "Die 7. Zeugin" sehr packen konnte. Bis auf den Punkt mit den Charakteren konnten mich Florian Schwiecker und Michael Tsokos vollkommen überzeugen, das Buch las sich einfach toll und hat mir einige spannende Stunden bereitet. Ich bin gespannt auf mehr!

Vanessa ♥

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