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10. Dezember 2020

[Rezension] Die Chroniken von Alice: Finsternis im Wunderland von Christina Henry

Unglaublich packend: Diese düstere Neuerzählung von »Alice im Wunderland« wird Ihnen den Schlaf rauben.

Seit zehn Jahren ist Alice in einem düsteren Hospital gefangen. Alle halten sie für verrückt, während sie selbst sich an nichts erinnert. Weder, warum sie sich an diesem grausamen Ort befindet, noch, warum sie jede Nacht Albträume von einem Mann mit Kaninchenohren quälen. Als ein Feuer im Hospital ausbricht, gelingt Alice endlich die Flucht. An ihrer Seite ist ihr einziger Freund: Hatcher, der geisteskranke Axtmörder aus der Nachbarzelle. Doch nicht nur Alice und Hatcher sind frei. Ein dunkles Wesen, das in den Tiefen des Irrenhauses eingesperrt war, ist ebenfalls entkommen und jagt die beiden. Erst wenn Alice dieses Ungeheuer besiegt, wird sie die Wahrheit über sich herausfinden – und was das weiße Kaninchen ihr angetan hat …

- Inhaltsangabe des Verlags, Quelle Verlagshomepage

"Wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellte, sich bis ganz nach oben streckte, die Wange an die Wand legte und den Kopf nach links drehte, konnte sie durch die Gitterstäbe gerade so den Rand des Mondes sehen." - Seite 7

Ich liebe Bücher, die bekannte Geschichten zur Vorlage haben oder sie ganz neu erzählen. So stand selbstverständlich auch "Die Chroniken von Alice: Finsternis im Wunderland" auf meiner Wunschliste und durfte mit mir mit, als ich es in der Bücherei entdeckt hatte. Es ist eine düstere Neuerzählung von Alice im Wunderland und klang ganz nach meinem Geschmack.

"Die Chroniken von Alice: Finsternis im Wunderland" ist kein Buch für Jeden. Es geht wirklich heftig zur Sache, ist verdammt blutig und voller Gewalt. Die Atmosphäre ist sehr beklemmend und düster. Eine Triggerwarnung wäre vermutlich angebracht gewesen.

Viel Action kommt bei all der Gewalt aber trotzdem nicht so richtig auf, wie ich finde. Es.. passierte einfach und wenn mal wieder jemand umgebracht wurde oder es einen Kampf gab, dann war das kaum der Rede wert. Es gab keine atemraubenden Stellen und ich hatte auch nicht so wirklich das Gefühl, dass meine Augen an den Seiten klebten, dass ich meinen Blick nicht abwenden wollte. Trotzdem ist das Buch spannend und interessant. Ich finde die Neuerzählung gelungen, sehr düster und ziemlich ungewöhnlich.

Bevor ich mit dem Buch begonnen habe, habe ich ziemlich oft eher Negatives darüber gelesen. Mir persönlich gefiel das Buch zwar sehr, doch ich kann definitiv nachvollziehen, warum man es nicht mögen könnte, sehe die Gründe. Es ist sehr speziell und das mag man oder man mag es nicht.

Aber nicht nur die Geschichte ist speziell, auch die Charaktere sind es. Was will man schon von einer jungen Frau, die für verrückt erklärt wurde und seit 10 Jahren in der Anstalt sitzt und einem Axtmörder erwarten, die sind halt nicht die gewöhnlichen Hauptfiguren. Als ich mich darauf eingelassen habe, konnten sie mich aber überzeugen. Manchmal hätte ich mir aber ein wenig mehr Tiefe gewünscht, bei Alice und Hatcher nicht ganz so oft, bei den anderen Figuren dafür aber umso öfter.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass "Die Chroniken von Alice: Finsternis im Wunderland" ein spezielles Buch ist, welches mich persönlich überzeugen konnte. Ich bin gespannt auf mehr von der Autorin.

Vanessa ♥

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