17. April 2015

Die Magie der kleinen Dinge von Jessie Burton

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Daten zum Buch:
Autorin: Jessie Burton
Verlag: Limes
Seiten: 480
Preis: 19,99€
Erschienen: März 2015
Meine Wertung: ♥♥♥♥

Amsterdam 1686: Petronella Oortman wird mit Johannes Brandt verheiratet, einem erfolgreichen Handelsmann aus Amsterdam. Als sie ihr neues zu Hause zum ersten Mal betritt, zeigt sich ihre neue Familie kaltherzig und die junge Frau fühlt sich nicht willkommen. Auch Johannes benimmt sich nicht wie ein richtiger Ehemann, behandelt sie aber wenigstens nicht ganz so abweisend. Von ihm bekommt sie ein prächtiges Puppenhaus geschenkt, welches eine exakte Nachbildung des Hauses ist, in dem sie lebt. Schon bald passieren allerdings merkwürdige Dinge und ihr werden mysteriöse kleine Nachbildung von ihrer Familie oder von Gegenständen aus ihrem Haus für das Puppenhaus geschickt, ohne das sie diese bestellt hat. Jeder Lieferung liegt ein Hinweis zu einem verborgenen Geheimnis ihres Vorbilds bei und mit jeder Miniatur rutscht Nella tiefer in ein Netz voller Geheimnisse und Intrigen..


Der erste Satz:
Eigentlich hätte die Beerdigung in aller Stille stattfinden sollen, denn die Verstorbene hatte keine Freunde. - Seite 9


Meine Meinung:
Normalerweise passt "Die Magie der kleinen Dinge" nicht unbedingt in mein Leseschema, aber es schien mich zu verfolgen: Erst ist mir die Originalausgabe oft bei verschiedenen Booktubern aufgefallen und dann habe ich auch noch ein Bericht im Radio über die Übersetzung gehört, der mich dann vollkommen überzeugt hat. Ich war neugierig auf den Inhalt und es zog mich irgendwie in seinen Bann, noch bevor ich es überhaupt in den Händen gehalten habe.

Allerdings war der Bann dann erst einmal gebrochen, als ich mit dem Lesen begonnen habe. Ich kam am Anfang nicht so richtig in die Geschichte hinein und es las sich in meinen Augen auch recht holperig. Ich habe es dann erst einmal ein paar Tage beiseite gelegt, und als ich es dann wieder in die Hand genommen habe, hatte ich keine Probleme mehr, es las sich plötzlich wirklich gut, der Schreibstil der Autorin gefiel mir und ihre Sprache passte zur Geschichte, in die ich schnell eintauchen konnte. Ob meine vorherigen Probleme nun an mir lagen und es einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt für das Buch war, oder es wirklich am Buch lag und ich dann später mit einer anderen Erwartungshaltung hinangegangen bin kann ich aber nicht genau sagen. Ein bisschen von beidem vielleicht.

Die Geschichte ist sehr ruhig, nimmt erst spät und dann langsam ein wenig an Fahrt auf. Der Handlungsverlauf ist ganz anders, als ich mir anhand des Klappentextes vorgestellt habe, gefiel mir aber trotzdem gut.
In der ersten guten Hälfte, oder eher den ersten beiden Dritteln, hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, dass sich die Handlung ein wenig zog und manche Geschehnisse kamen mir für die Zeit, in der das Buch spielt, auch ein wenig merkwürdig vor. Ich bin natürlich keine Expertin, aber manchmal konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass sich damals wirklich so verhalten wurde. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und ich wollte die ganze Zeit wissen, wie es weitergeht, was es hiermit oder damit nun auf sich hat und wie sich alles am Ende zusammenfügt und auflöst. Der Verlauf der Handlung blieb dabei die ganze Zeit unvorhersehbar.
Im letzten Drittel kam dann zusätzlich auch noch ein wenig Spannung auf, zwar kaum merkbar aber doch da. Intrigen und Geheimnisse verstrickten sich immer mehr. Hier konnte mich das Buch dann auch endlich wieder in seinen Bann ziehen und nicht mehr loslassen. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten und mitgerätselt. Immer mehr kam ans Licht, immer mehr gab es zu ergründen und neue Geheimnisse mussten gesponnen werden. Ich fand es schade, dass es erst so spät so packend wurde und dass dieser Teil dann auch recht schnell wieder vorbei war, da ich das Buch hier im letzten Drittel wirklich kaum noch aus der Hand legen konnte und innerhalb von kurzer Zeit verschlungen habe.

Das Ende kam dann zwar weniger überraschend daher, wie die Handlung im letzten Drittel, aber am Anfang hätte ich nicht damit gerechnet, dass es darauf hinauslaufen wird. Es passte in meinen Augen perfekt zum Buch und konnte mich absolut von sich überzeugen. Es hätte anders auch gar nicht sein dürfen, denn dann wäre es unglaubwürdig geworden.

Über die Charaktere kann ich an dieser Stelle weder etwas unglaublich Gutes noch etwas Negatives sagen. Ich fand sie insgesamt gesehen recht überzeugend, hätte mir aber bei manchen ein wenig mehr Tiefe gewünscht und dass sie mich noch ein wenig mehr mitgerissen und berührt hätten. Denn besonders Letzteres hat mir ein wenig gefehlt.

Fazit:
"Die Magie der kleinen Dinge" konnte mich nach einem nicht ganz so starkem Anfang, der sich stellenweise gezogen hat, im letzten Drittel absolut in seinen Bann ziehen und von sich überzeugen. Die Geschichte ist zwar ganz anders, als ich erwartet habe, und über ein paar Punkte kann ich absolut nicht hinwegsehen, gefiel mir aber insgesamt wirklich gut und ich durfte ein paar geheimnisvolle Lesestunden mit Nella und Co. verbringen.

Vanessa ♥



Mein ♥-licher Dank für dieses Rezensionsexemplar geht an den Verlag!

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